Was macht einen seriösen Tierschutzverein aus?

Was macht einen seriösen Tierschutzverein aus?

Du möchtest eine Katze oder einen Hund adoptieren, eine Patenschaft übernehmen oder alte Leinen, Näpfe oder Katzenhöhlen spenden? Das ist erstmal richtig PAWSOME! Aber du fragst dich, was einen seriösen Tierschutzverein ausmacht und bei welchem du dich am Besten melden solltest?

Hast du vielleicht schon einen Verein im Visier, weißt aber nicht, ob die Organisation seriös ist? Wie du einen guten Tierschutzverein erkennst, checken wir heute und erklären dir auf welche Merkmale du beim Spenden oder auch einer Adoption unbedingt achten solltest.

Gemeinnützigkeit und Eintrag im Vereinsregister

Der Tierschutzverein sollte in das Vereinsregister eingetragen sein, das sieht man z.B. an der Endung “e.V.”, denn das bedeutet “eingetragener Verein”. Warum sollte der Verein eingetragen sein? Durch die Eintragung in das Vereinsregister gibt es bestimmte Regeln, an die sich gehalten werden muss, z.B. muss es eine Satzung geben, die du online abrufen kannst, um die Arbeit des Vereins besser nachzuvollziehen, es muss Mitglieder geben und die meisten e.V.s sind auch gemeinnützig.

Der Verein sollte der Gemeinnützigkeit unterliegen, das bedeutet, dass der Tierschutzverein seine Einnahmen für gemeinnützige Zwecke verwenden muss und das Geld nicht einfach an Privatpersonen weitergeben kann. Zum Beispiel muss der Verein nachweisen können, dass bestimmte Kosten, wie z.B. Tierarztkosten, auch für die Behandlung eines Tieres bei einem Tierarzt genutzt wurden. Ob ein Verein gemeinnützig ist, kannst du einfach erfragen, oder du fragst direkt nach der Bescheinigung vom Finanzamt bei der Tierschutzorganisation nach.

Hast du gewusst, dass du deine Spenden bei Tierschutzvereinen, die die Gemeinnützigkeit anerkannt haben, auch von der Steuer absetzen kannst? Bei einer Spende bis 300 € reicht dafür sogar der Kontoauszug und du brauchst nicht mal eine Spendenquittung. Bei Vereinen, die nicht gemeinnützig sind, geht das nicht.

Damit haben wir wichtige rechtliche Rahmenbedingungen für die Spenden abgehakt, aber jetzt geht’s ran an den Miez-Speck, denn jetzt kommen wichtige Punkte, die du bei der Adoption eines Hundes oder einer Katze aus dem In- und Ausland dringend beachten solltest!

Katzenvermittlung und Hundevermittlung - worauf du achten musst

Die Vermittlungserlaubnis nach Paragraph 11 des Tierschutzgesetzes 

Bevor wir in die tatsächlich Vermittlungsarbeit einsteigen, gibt es ein paar Grundlagen, die erstmal dafür sorgen, dass ein gegründeter Verein überhaupt vermitteln darf. Das Gesetz in Deutschland regelt, was für eine Erlaubnis nötig ist. Laut § 11 des deutschen Tierschutzgesetzes (TierSchG) benötigen Personen oder Organisationen eine behördliche Erlaubnis, wenn sie gewerbsmäßig Tiere vermitteln oder mit ihnen handeln. 

Für die gewerbsmäßige Vermittlung von Tieren z. B. durch Tierschutzorganisationen, für das Betreiben eines Tierheims, oder auch für Hundeschulen, für Katzenpensionen oder für eingetragene Züchter*innen ist diese Erlaubnis nach § 11 TierSchG also nötig.

Wie bekommt man diese Erlaubnis eigentlich? Es muss eine gewisse Sachkunde nachgewiesen werden, z.B. durch eine Ausbildung oder eine Weiterbildung mit abschließender Prüfung über die Haltung, Physis und vieles mehr der Katzen- oder Hunde. Diese Prüfung muss bei Tierärztekammern, Veterinärämtern oder anerkannten Instituten durchgeführt werden. Hat man den Sachkundenachweis muss man sich mit dem nahegelegenen Veterinäramt in Kontakt setzen, eine Vermittlungs-Genehmigung anfordern und ein Konzept vorlegen können, sowie Vermittlungsunterlagen, wie Vorkontrollbögen, Schutzverträge, etc.

Achtung! Es gibt Vereine, die ohne diese Genehmigung vermitteln, informiert euch also bitte vor einer Adoption, ob diese Genehmigung vorhanden ist.

Kann ich mich strafbar machen, wenn ich ein Tier von einer Organisation adoptiere, die diese Genehmigung nicht hat? Falls der Verein rechtswidrig handelt und es zu Problemen kommt (z. B. schwer kranke Tiere, falsche Angaben), kann es für dich rechtlich und finanziell kompliziert werden. Wenn der Verein keine Erlaubnis hat, werden Papiere nicht behördlich überprüft, etc., was ein Risiko für eine Adoption darstellt. Sei dir dessen also bitte immer bewusst und frage bei deinem Verein nach, ob die behördliche Erlaubnis nach § 11 TierSchG vorhanden ist.

Selbstauskunft und Vorkontrolle

Du hast einen Tierschutzverein mit behördlicher Vermittlungserlaubnis gefunden und dich in eine Tierschutzkatze oder einen Tierschutzhund verliebt? Der Erstkontakt per Social Media, E-Mail oder Telefon ist gut verlaufen und du möchtest den Streuner vielleicht adoptieren? So sollte es bei einer seriösen Tierschutzorganisation jetzt weitergehen:

Dir wird eine Selbstauskunft geschickt, das ist ein Fragebogen, der deine aktuelle Lebenssituation abfragt und dich nach Erfahrung mit Tieren, Beruf, Wohnlage und auch Beziehungsstatus befragt, um dich und dein Leben möglichst ausführlich kennenzulernen. Je mehr Fragen, umso besser kann sich der Verein ein Bild machen, ob der Streuner in dein Leben passen könnte. Das verwenden Tierschutzorganisationen, um erstmal fix abchecken zu können, ob dein ausgewähltes Tier zu dir passt oder ob es andere Tiere gibt, die vielleicht besser passen könnten. Jeder Verein macht seine eigene Selbstauskunft, je ausführlicher diese ist, umso besser kann eine Betreuung der Adoption auch stattfinden. Danach wird mit dir besprochen, welches Tier es denn werden könnte und es wird ein Termin für eine Vorkontrolle ausgemacht.

Eine Vorkontrolle ist ein Besuch oder ein Video-Call, bei dem die Tierschutzorganisation dich und dein Zuhause checkt, um zu schauen, ob du ein gutes Zuhause für das Tier bieten kannst, außerdem werden hier auch nochmal alle deine Fragen geklärt und Hilfestellungen zur Adoption, dem Umzug oder auch einer Vergesellschaftung gegeben. Nach einer Vorkontrolle füllen die Tierschützer*innen, die dich besucht haben, auch nochmal einen Fragebogen aus, den sog. Vorkontrollbogen, der dem Tierschutzverein weitergeleitet wird, da geht es z.B. auch um den Eindruck der Wohnung, welche Themen besprochen wurden, etc. 

Die Vorkontrolle war positiv und du möchtest den Streuner adoptieren? WAU! Was kommt jetzt?

Schutzgebühr und Schutzvertrag

Die Schutzgebühr ist eine finanzielle Abgabe, die bei der Adoption eines Tieres von einem Tierschutzverein oder Tierheim erhoben wird. Sie dient dazu, die Kosten für die Versorgung der Tiere mit zu decken und sicherzustellen, dass das Tier nicht unüberlegt oder aus falschen Motiven adoptiert wird. Außerdem sorgt sie dafür, dass der Tierschutzverein weiter bestehen kann, denn in die zu vermittelnden Tiere wird meist viel mehr Geld gesteckt, als die Schutzgebühr kostet. Seriöse Organisationen legen transparent dar, welche Kosten damit gedeckt werden. Frag da also gerne mal nach.

Die Schutzgebühr für Katzen liegt in der Regel zwischen 100-300 Euro pro Katze und bei Hunden zwischen 350-600 Euro pro Hund. Ist die Schutzgebühr bei einem Verein auffällig niedrig oder auffällig hoch, sollte man sich hier dringend nochmal informieren, woran das liegt.

Hast du die Schutzgebühr überwiesen? Dann kommt jetzt der so genannte Schutzvertrag. Was steht da eigentlich drin und warum braucht man den? 

Ein Schutzvertrag ist ein verbindliches Dokument zwischen einem Tierschutzverein oder einem Tierheim und der adoptierenden Person. Er regelt die Bedingungen der Adoption und stellt sicher, dass das Tier artgerecht gehalten und geschützt wird. Ein Schutzvertrag enthält typischerweise folgende Punkte: Daten der Beteiligten, Angaben zum Tier, Verpflichtungen der Adoptanten, Schutzgebühr und Eigentumsregelung. Bei manchen Vereinen gibt es noch besondere Klauseln, manche Verträge verbieten z.B. bestimmte Haltungsformen, wie die Zwingerhaltung von Hunden. Auch hier können sich die Verträge je Verein unterscheiden, viele schicken den Vertrag vor der Adoption raus, damit du weißt, was genau drin steht.

Übergabe und Nachkontrolle

Ist alles Bürokratische geregelt, kann dein neuer Liebling endlich bei dir einziehen. MEWOW! Du kannst deinen Schützling jetzt entweder bei der Pflegestelle, dem Tierheim oder auch dem Treffpunkt zum Abholen der Auslands-Streuner einsammeln. 

Achte hier unbedingt darauf, dass dir alle relevanten Papiere übergeben werden und achte auf die korrekte Sicherung der Tiere. Bei Hunden ist die sog. doppelte Sicherung und auch ein Sicherheitsgeschirr ein absolutes Muss! Bei Katzen achte bitte darauf, dass die Transportbox korrekt geschlossen und in stabilem Zustand ist. 

Die Vermittlung ist offiziell abgeschlossen, wenn die Nachkontrolle positiv ausgefallen ist. Nachdem der Streuner bei euch eingezogen ist und wenn er mit euch eine Routine entwickelt hat, kommt nochmal eine Person vorbei und checkt, ob alles gut läuft und füllt nochmal einen Fragebogen aus. Dieser ist positiv? Das war’s - Familienmitglied adoptiert! HAPPY END!

4 Green Flags in der Tiervermittlung

Das waren die Rahmenbedingungen, die ein Verein für gute und legale Tiervermittlung haben sollte, natürlich gibt es noch viele andere Punkte, aber dafür reicht unser Artikel hier nicht aus. Im Prozess der Vermittlung gibt’s noch wichtige positive Aspekte, die der Tierschutzverein unbedingt beachten sollte.

1. Sicherheit geht vor!

Ein guter Tierschutzverein achtet vor allem auf die Sicherheit der Tiere, denn das Wohlbefinden der Streuner sollte immer an erster Stelle stehen. Wie erkennst du, ob ein Verein auf Sicherheit achtet?

Sicherheitsgeschirre und doppelte Sicherung bei Tierschutzhunden! Sicherheitsgeschirre und die doppelte Sicherung sorgen dafür, dass die erste Zeit mit deinem Tierschutzhund so sicher wie möglich ist, denn der Hund kann schlichtweg nicht aus dem Geschirr ausbrechen. Ein Sicherheitsgeschirr hat drei Gurte, einen mehr als reguläre. Doppelte Sicherung bedeutet, dass der Hund am Geschirr und zusätzlich am Halsband mit jeweils einer Leine gesichert wird. Gute Vereine klären darüber auf, setzen das voraus und organisieren eine korrekte Sicherung für die Ankunft mit dir.

Die Katzen werden sicher umgesetzt oder noch besser: In ihren Boxen übergeben. Die Katze wird dir mehr oder weniger in die Hand gedrückt oder bei offener Tür in deine Box gepackt? No-Go! Ein seriöser Tierschutzverein macht mit dir aus, wie deine Tierschutzkatze sicher ankommen kann und oft werden die Katzen hier auch schon in Boxen übergeben, damit sie nicht nochmal angefasst und umgesetzt werden müssen.

2. Qualität statt Quantität

Du liest irgendwo, dass der Tierschutzverein “keinem seine Tiere geben will”, das kommt häufiger mal vor, wenn Tierschutzvereine eben auch mal sagen, dass der Hund z.B. eben nicht in eine Stadtwohnung passt oder Kitten eben nicht in Einzelhaltung vermittelt werden, denn das Wohl des Tieres steht an erster Stelle. Wenn du merkst, dass das Tier wirklich passen muss und nicht einfach nur schnell und viele Tiere vermittelt werden sollen, dann ist das eine krasse green Flag.

Je mehr nachgefragt, besprochen oder auch aufgeklärt wird, umso besser!

3. Pflegestelle mit Option zur Übernahme

Viele Tierschutzvereine bieten an, ein Tier auf Pflege zu nehmen und es danach adoptieren zu können, so lange wird es auch nicht vermittelt. Das ist besonders im Auslandstierschutz oft sinnvoll, weil man das Tier vorher ja nicht kennenlernen kann. Wenn ein Verein das anbietet, statt nur direkte Adoptionen ohne Kennenlernen, etc. zu ermöglichen - super!

4. Kommunikation is Key

Die Vermittlungsbetreuung sollte dir ein gutes Gefühl geben. Im Normalfall bekommst du eine Person zugeteilt, die deine Vermittlung betreut. Ihr werdet schreiben, telefonieren und alle wichtigen Fragen klären. Hier ist auch mal das Bauchgefühl gefragt, denn unter Druck gesetzt solltest du dich eben nicht fühlen, sondern du solltest natürlich das Gefühl haben, in guten Händen zu sein. Ist das die richtige Person, um dich auf deiner Reise zu begleiten? Kannst du dich bei Fragen immer an die Person wenden und ist diese zuverlässig? Wichtige Checkboxen, über die du dir Gedanken machen solltest.

4 Red Flags bei Tierschutzvereinen

Wir haben beschrieben, wie ein Tierschutzverein optimal arbeiten sollte, aber um nochmal einfach darzustellen, was eben gar nicht geht, haben wir dir mal vier unserer Red Flags von Tierschutzorganisationen mitgebracht:

1. Keine Erlaubnis nach § 11 TierSchG

Ein seriöser Verein benötigt eine behördliche Erlaubnis vom Veterinäramt für die Vermittlung von Tieren.

Achtung: Wenn der Verein ausweicht oder gar keine Auskunft gibt, kann das auf illegale Vermittlungen hinweisen.

2. Fehlende oder gefälschte Unterlagen

Ein verantwortungsvoller Verein stellt folgende Dokumente bereit:

  • Impfpass oder EU-Heimtierausweis mit korrekten Einträgen

  • Chipnummer & Registrierung

  • Gesundheitszeugnis (v. a. bei Auslandstieren)

  • Falls aus dem Ausland: TRACES-Dokumente für eine legale Einfuhr mit einem angemeldeten Transport.

Grundlegende Gesundheitstests, wie FIV und FelV bei Katzen und die Mittelmeerkrankheiten bei Hunden sollten außerdem auch getestet werden.

Achtung: Wenn die Dokumente fehlen oder widersprüchlich sind, kann es sich um illegale oder kranke Tiere handeln.

3. Kein echtes Interesse am Wohlergehen des Tieres

Seriöse Vereine stellen viele Fragen, um ein passendes Zuhause zu finden. Wenn ein Verein kaum Fragen zur Lebenssituation stellt oder jedes Tier sofort „an jeden“ vermittelt, ist Vorsicht geboten. Oft geht es dann mehr um schnelles „Loswerden“ der Tiere als um deren Wohl. Je kritischer, umso besser also!

4. Auffällige Geldforderungen & schlechte Transparenz

Schutzgebühr ist normal, aber sie sollte realistisch sein und klar aufgeschlüsselt werden. Auffällige Kostenfallen: Plötzliche Extra-Gebühren oder stark überhöhte Preise ohne Erklärung. Intransparenz: Keine Einsicht in Finanzstrukturen, Spendenverwendung oder Verantwortliche des Vereins.

Achtung: Manche unseriöse Vereine handeln gewinnorientiert oder verschleiern, wohin das Geld fließt.

ADOPT DONT SHOP! 

Du fandest das ganz schön viel Info und viel zu beachten? Bei einer seriösen Zucht musst du auf die gleichen Merkmale achten und legst viel mehr Geld auf den Tisch, als für ein gerettetes Tier. Viele Menschen kaufen ihre Tiere leider immer noch bei Vermehrer*innen ein, die keine Sachkunde nachweisen können, Tiere vermehren mit unbekannten genetischen Problemen oder auch einfach schnell Geld machen wollen, was dich früher oder später viel mehr Geld kosten kann als eine Schutzgebühr. Es gibt also keinen Grund, sich nicht für ein Tierschutztier von einem seriösen Tierschutzverein zu entscheiden.


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4200000 Futterspenden
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