Brauchen Hunde wirklich rassespezifisches Hundefutter?

Brauchen Hunde wirklich rassespezifisches Hundefutter?

Du willst für deinen Hund nur das Beste und fragst dich, ob vielleicht ein Spezialfutter die perfekte Wahl ist? Dann bist du hier genau richtig.

Immer mehr Marken setzen auf Spezialfutter, das genau auf die Bedürfnisse, Lebenslage oder typischen Rasse-Erkrankungen deines Hundes abgestimmt ist. Von Schäferhunde Spezial bis Französische Bulldoggen Sensitiv ist mittlerweile alles dabei.

Wir haben für dich mit der Hunde-Ernährungsexpertin Franzisca gesprochen und möchten wissen, wann ein spezielles Rassefutter wirklich Sinn macht, was drin sein sollte und können die Versprechungen auf der Verpackung eigentlich eingehalten werden?  Also waufgeht’s!

Trockenfutter Spezial für Hunde

Was steckt wirklich hinter dem Spezialfutter-Hype?

Tatsächlich gibt es Rassen, bei denen das Futter ein bisschen anders gestrickt sein sollte als für den gesundheitlich robusten, verdauungsstabilen Mix aus dem Tierschutz. 

Wir sprechen hier von gewissen Rassedispositionen, also der Anfälligkeit bestimmter Rassen für konkrete Erkrankungen. So wissen wir beispielsweise, dass Schäferhunde nicht nur zu degenerativen Erkrankungen der Wirbelsäule und der Hüfte neigen, sondern auch zu Bauchspeicheldrüsenschwächen, auf die es diätetisch natürlich Rücksicht zu nehmen gilt. Auch die Französischen Bulldoggen, die weiterhin ganz oben auf der Beliebtheitsskala stehen, sind von solchen Rassedispositionen nicht verschont und werden vor allem aufgrund ihrer ausgeprägten Allergieneigung, den anhaltenden und zum Teil sehr therapieresistenten Verdauungsbeschwerden und natürlich ebenfalls ihrer Probleme in den Atemwegen und dem Bewegungsapparat vorgestellt. 

Ist das ein typisches Problem dieser Rasse, das man einfach so unter „normal“ verbuchen sollte? Bestimmt nicht. Zunächst gilt es einmal genau hinzuschauen und die erforderliche Diagnostik in Gang zu setzen – und anschließend sollte auch hier die Ernährung in den Fokus genommen werden: Beim eben erwähnten Schäferhund mit Bauchspeicheldrüsenschwäche muss ich mich von den gängigen Fütterungskonzepten verabschieden und eine Ernährung ausarbeiten, die zu seinen individuellen Ansprüchen und Erfordernissen passt. 

Ebenso wie bei der hochallergischen Französischen Bulldogge, der sicherlich nicht geholfen ist mit einem „French-Bully-Special-Trockenfutter“, die aber womöglich von einer selbstgemachten Nahrung mit verringertem Allergiepotenzial durchaus profitieren kann. 

Individualität ist gefragt – nicht nur hinsichtlich der Rasse! So ist es beispielsweise hinlänglich bekannt, dass viele Dalmatiner unter einer Stoffwechselschwäche leiden, die eine Reduktion von Purinen in der Nahrung erforderlich machen können. Diese Problematik betrifft aber nicht JEDEN Dalmatiner, so dass auch hier im Einzelfall diagnostiziert, entschieden und gefüttert werden muss. Pauschal alle Individuen ernährungstechnisch über einen Kamm zu scheren, nur weil sie einer speziellen Rasse angehören, ist hier definitiv der falsche Weg.

Hund frisst aus einem Napf

Spezialfutter? Achte auf diese Inhaltsstoffe!

Egal welche Rasse, hier sind einige Grundprinzipien, die dein höchst individuelles Spezialfutter („speziell für deinen Hund“) erfüllen sollte:

Ausschließlich hochwertige Eiweißquellen. Bindegewebe wie Lunge, Schlund und Euter liefern zwar auch Eiweiße – allerdings schwer verdauliche, die der Körper für seine Aufbau- und Regenerationsprozesse nicht so gut umsetzen kann und die obendrein den Verdauungstrakt belasten.

Keine Füllstoffe. Weil diese nur „Masse“ erzeugen, aber keine „Klasse“: Getreide, Rübentrockenschnitzel und Apfeltrester haben kaum Nährwert für deinen Hund, sondern verringern die Verdaulichkeit des Futters.

Keine Geschmacks- und Konservierungsstoffe. Und möglichst nur Nahrungsergänzungsmittel natürlichen Ursprungs. 

Überschaubare Rezeptur. Einfach und überschaubar, denn ein buntes Potpourri aus unterschiedlichen Kräuterzusätzen klingt zwar gesundheitlich vielversprechend, ist aber in der Regel zu viel des Guten und kann ebenfalls Konsequenzen haben.

In seiner Rezeptur sollte es den natürlichen Ernährungsbedürfnissen des Hundes entsprechen – und nicht versuchen, artgerechte Kaninchenernährung nachzuahmen! 

Meine Meinung zum Spezialfutter:
Die meisten Spezialfuttermittel sind weniger Notwendigkeit als vielmehr ein hochpreisiger Marketing-Gag – auch deswegen, weil sie der Gesundheit deines Hundes eher abträglich sind! Anstatt zu einem Rasse-Spezialfutter zu greifen, sollte dein Fokus auf einer hochwertigen, ausgewogenen und artgerechten Ernährung liegen, die den individuellen Bedürfnissen deines Hundes entspricht.

zwei Hunde fressen aus zwei Näpfen


Unser Fazit

Du kennst deinen Hund und seine Bedürfnisse und Probleme am besten, deshalb ist unser Tipp: Informieren, hinterfragen und vielleicht nicht jeden Hype direkt mitmachen. Hol dir im Zweifelsfall unbedingt die Meinung einer*eines Ernährungsexpert*in oder Tierärzt*in ein. 

Denn Spezialfutter klingt zwar schick, ist aber oft nur cleveres Marketing! Aber wahrscheinlich ist dein Hund viel individueller, als die Futtertüte dir weismachen will. Wir im STRAYZ Team finden, was wirklich zählt, ist Qualität im Napf. Deshalb setzen wir bei unserem Bio-Hundefutter auf natürliche Zutaten und Fleisch aus regionaler Bio-Landwirtschaft. Zucker, Gluten, Bindemittel oder Lockstoffe kommen uns aus Überzeugung nicht in den Napf. Und das Beste: Jedes gekaufte Produkt spendet Futter an Tierschutzhunde! WAU! 🐕🐕🐕

Viele Spezialfutter zielen auf Rassen ab, die durch Überzüchtung krank gemacht wurden. Wenn du wissen möchtest: Was bedeutet eigentlich die Qualzucht von Hunden und wie kannst du erkennen, ob es sich um eine Qualzucht-Hunderasse handelt? Dann schau doch fix mal bei unserem Artikel Qualzucht bei Hunden - das solltest du wissen! vorbei.

Schau dich, vor dem Hundekauf, auch gerne mal im Tierschutz um, hier warten viele fantastische Hunde darauf, adoptiert zu werden und auch Rassehunde findest du im Tierschutz. 

STRAYZ Bio Hundefutter Sortiment

 

Franzisca Flattenhutter ist ganzheitliche Therapeutin und Ernährungsberaterin für Katzen und Hunde. Sie ist Expertin für BARF und Katzen-Senioren und Hunde-Senioren. Auf diesem Bild sitzt Franzisca in der Natur.

STRAYZ Expertin

Franzisca Flattenhutter

Franzisca ist seit über 10 Jahren Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen und hat mit ihrer mobilen Tierheilpraxis schon vielen Vierbeinern helfen können. Sie ist außerdem Autorin des Buches “Expertenwissen Katzenernährung: BARF für Katzen - nach dem Beutetierprinzip”und ist Geschäftsführerin von “VETRIAS Gamechangers in Veterinary Medicine”. Eine richtig starke Katzen-Expertin also, die wir glücklicherweise für unsere Katzenwissen 1x1 Reihe ordentlich ausquetschen durften.

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